Vorfreude auf den heißen Herbst

03. Oktober 2025

Magdalena freut sich auf das Kräftemessen im Doppelpack im türkischen Manavgat - und auf die "Testphase" mit dem neuen Coastal-Coach.

Während für die meisten Sommersportler:innen die Haupt-Saison langsam zu Ende geht, legt Magdalena Lobnig im Oktober erst los. Auf die doppelte Coastal Rowing-Weltmeisterin warten mit der Europameisterschaft und den Beach Sprint Finals gleich zwei Medaillen-Chancen. All jenen, die denken, dass es im türkischen Manavgat keine Wellen gibt, schreibt die 35-Jährige ins Stammbuch: „Das sind Fake News!“ Anders als die personellen Neuigkeiten für den Olympia-Countdown.

Es tut sich was im heimischen Rudersport! Die Flachwasser-Erfolge im Nachwuchs und in der Elite verfolgt Magdalena Lobnig mit großer Freude, wie auch die Entwicklungen in der heimischen Coastal Rowing-Szene. „Bei der Sommer-Selektion waren einige richtig gute Boote am Start. Super, das belebt das ‚Geschäft‘ und bringt mich auch nach vorne“, freut sich die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von Tokio 2021, dass der Österreichische Ruderverband speziell bei den Frauen aus dem Vollen schöpfen kann.

Die Völkermarkterin war eine der Ersten hierzulande, die auch das olympische Potenzial des Küstenruderns erkannt hat. „Ich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit dem Thema, was mir für die Olympia-Kampagne vielleicht einen kleinen Vorteil verschafft“, weiß Lobnig, dass mit der neuen Olympia-Medaillenchance in dieser und spätestens in der nächsten Saison auch neue, altbekannte Gesichter an den Stränden auftauchen werden.

Vom vielen Tüfteln im Bootshaus und am Wasser erhofft sich Lobnig jedenfalls einen Wettbewerbsvorteil. „Bei den Faktoren, die man verändern kann, gibt es viel Potenzial.“ Vor allem das Suchen und Finden der perfekten Sitzposition nimmt viel Zeit in Anspruch, dazu die passende Einstellung der Ruder. „Es muss sich gut anfühlen, sicher sein, weil es doch richtig zur Sache geht, und zu meiner Technik passen. Aber diese Entwicklung hört nie auf, egal ob Flachwasser oder Beach-Sprint.“

Medaillen in Manavgat

Umso mehr freut sich die 35-Jährige auf den internationalen Formtest bei den European Coastal Rowing and Beach-Sprint Championships im türkischen Manavgat in der Region Antalya von 8. bis 12. Oktober 2025. Anfang November stehen zudem die Beach-Sprint Finals auf dem Programm, also die Weltmeisterschaft, ebenfalls in Manavgat.

Die Vorbereitung ist gut verlaufen, von der Lungenentzündung, die Lobnig im Frühjahr aus der Bahn geworfen hat, ist nichts geblieben. „Es hat ein bisschen gedauert, bis ich wieder volle Leistung bringen konnte, aber mittlerweile läuft es wieder richtig gut“, erzählt die Kärntnerin

Die voll und ganz für ihre zweite Karriere brennt: „Coastal Rowing ist Action, ist Speed, ist voll durchziehen – und der Fun-Faktor ist auch mit dabei. Aber es kann auch gefährlich werden, wenn die Wellen zu groß sind, kann es schnell passieren, dass man einen Köpfler macht. Das wird bei den Olympischen Spielen 2028 eine spektakuläre Show!“

Neuer Coastal-Coach

Die heiße Phase der EM-und-WM-Vorbereitung absolviert das ÖRV-Aushängeschild mit ihrem langjährigen Heim- und nunmehrigen Nationaltrainer Kurt Traer, der sich in neuer Funktion um beide Disziplinen kümmert. Für die Olympia-Vorbereitung konnte mit Sergio Perez Moreno aber ein ausgewiesener Experte gewonnen werden. Die Kennenlernphase ist abgeschlossen, die gemeinsame „Testphase“ startet nach den beiden Großevents, weil der Spanier noch in China unter Vertrag steht.

Morenos Qualitäten sind jedenfalls unbestritten: „Er kommt aus Malaga, wo er viele Jahre beim erfolgreichsten Verein Spaniens gearbeitet hat, bringt also viel Coastal-Erfahrung mit. Ich erhoffe mir viele neue Inputs, damit wir das ganze Projekt auf die nächste und übernächste Stufe heben.“ Für die Wintermonate sind jedenfalls Trainingslager in Malaga geplant, gewisse Dinge ändern sich aber auch in der Coastal Rowing-Karriere nicht: im Jänner geht es traditionell ins italienische Sabaudia.