Suchen nach der Balance

19. Juli 2021

Happy Birthday, Magdi! Die ersten Trainingseinheiten auf der Regattastrecke am Sea Forest Waterway waren von starken Winden aus allen Richtungen geprägt.

Man gönnt sich ja sonst nichts. Also absolvierte Magdalena Lobnig am Dienstag und also an ihrem 31. Geburtstag gleich zwei Trainingseinheiten in Tokio.

Am Montagvormittag ging die Einer-Ruderin zum bereits zweiten Mal auf der olympischen Regattastrecke am Sea Forest Waterway aufs Wasser – und holte sich die Bestätigung vom ersten Eindruck.

„Von außen schaut es gar nicht so schlimm aus, aber es ist kompletter Seitenwind. Von außen schaut es nicht so schlimm aus, aber im Boot ist es richtig wackelig“, hat es die Kärntnerin „ein paar Nerven gekostet, mein Programm runterzuklopfen“.

Täglich bessere Anpassung

Also nicht der erhoffte Happy Birthday mit sechs Mal 2.000 Metern Spaß und Vollgas. Lobnig gibt sich dennoch zuversichtlich: „Die Bedingungen sind für alle gleich und ich versuche, mich tagtäglich besser anzupassen“, wurde vor und nach der Einheit auch wieder am Material geschraubt und bei den Einstellungen getüftelt.

„Durch den Transport hat sich einiges verstellt, aber heute hat es sich schon viel besser angefühlt“, setzt die Olympia-Sechste von Rio 2016 in Tokio auf ihr Siegerboot vom Weltcup-Auftakt in Zagreb, das bereits Anfang Mai nach Japan verschifft wurde.

“Weniger schlimm als vermutet”

An das Rundherum hat sich Lobnig, die in Absprache mit ÖRV-Nationaltrainer Robert Sens und Heimtrainer Kurt Traer bewusst auf ein Vorbereitungstrainingslager in Osaka verzichtet und sich stattdessen am Weißensee und in Völkermarkt vorbereitet hat, längst gewöhnt.

„Die Akklimatisierung ist erfolgreich abgeschlossen. Ich schlafe sehr gut, von den Temperaturen ist es auch weitaus weniger schlimm als vermutet und in unserer Ruder-Gruppe fühle ich mich richtig wohl“, stellt die amtierende Weltcup-Gesamtsiegerin dem Olympic Village am Harumi-Kai ein gutes Zeugnis aus.

Besser als Rio 2016

„Beim Einzug war es ein bisschen ein Deja-Vu an Rio, aber die Zimmer sind besser und das Essen auch, zudem haben wir eine total lässige Gruppe beisammen“, haben die Ruderinnen eine Bubble in der Bubble gebildet, um allen COVID-19-Varianten bestmöglich aus dem Weg zu gehen.

Ihren olympischen Weg muss Lobnig bereits am Freitag gehen, denn die fünf Vorläufe finden zwischen 9:30 und 10:10 Uhr Ortszeit statt. Also noch vor der Eröffnungsfeier. „Bis dahin heißt’s Nerven bewahren, weiter gut anpassen und dann abliefern. Ich bin froh, dass wir nach der langen Vorbereitung endlich die Bühne kriegen, uns zu beweisen!“