Stockerl zum Saison-Auftakt
Die erste Weltcup-Regatta der Saison bringt für Magdalena und Katharina Platz 2 - und, noch wichtiger, viele wertvolle Erkenntnisse.
Magdalena und Katharina Lobnig starten erfolgreich und mit einem Stockerlplatz in die neue Weltcup-Saison. Der Kärntner Doppelzweier muss sich in Zagreb (CRO) nur dem Schweizer Boot geschlagen geben. Der Auftakt mit Platz zwei macht beim Sister-Act Lust auf mehr, zeigt aber auch, woran in den nächsten Wochen gearbeitet werden muss, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen.
Kaum im Ziel, begannen die Lobnig-Schwestern bereits im Boot mit der Final-Analyse. Nach dem erfolgreichen Start des Doppelzweier-Projekts in der vergangenen Saison mit Platz vier bei der Ruder-Weltmeisterschaft, freuten sich die beiden Völkermarkterinnen in Zagreb über das erste gemeinsame Weltcup-Stockerl – für Katharina war es überhaupt das erste ihrer Karriere, auch die Medaillenzeremonie eine Premiere.
Dem vorausgegangen war ein starkes Rennen der Olympia-Kandidatinnen, die am Jarun-See einen waschechten Lobnig-Start hinlegten und vom ersten Schlag weg das Tempo vorgaben. „Unser Ziel war es, dass wir schneller starten und mit einer höheren Schlagzahl losfahren“, haben sich die Umstellungen im Training beim ersten internationalen Kräftemessen bezahlt gemacht. „Die Vorbereitung war nicht optimal, weil ich seit dem Trainingslager in Texas nur zwei Belastungen machen konnte. Aber wir haben trotzdem intensiv gearbeitet, die perfekte Position gesucht und die Veränderungen heute zeigen können“, war die Olympia-Bronzene von Tokio 2020 mit der Leistung zufrieden.
Bei 500 m lag das ÖRV-Duo auf Platz 1, bei 1.000 m nur 11 Hundertstel hinter den Schweizerinnen Fabienne Schweizer/Lisa Lötscher und an der 1.500-m-Marke fehlten nur 66 Hundertstel. „Im Endspurt haben sie mehr Körner gehabt als wir, das gehen uns ein paar Einheiten ab. Aber wir wissen, woran wir arbeiten müssen“, so Magdalena Lobnig. Und Schwester Katharina ergänzt: „Mehr Umfänge. Mehr Zweier-Einheiten. Und darauf aufbauen, dass es technisch heute richtig gut funktioniert hat. Im Vergleich zum Vorlauf war das heute eine andere Welt.“
Die beiden wissen auch, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Physiologie liegt: „Es fehlen noch ein paar PS, damit wir mehr Druck aufs Blatt bekommen. Körperlich ist noch viel drin, aber das muss auch so sein, weil es werden im Verlauf der Saison noch einige starke Boote dazu kommen – und dann reicht es nicht.“
Die nächste Regatta ist bereit sein Saison-Höhepunkt: vom 26. bis 28. Mai werden in Bled (SLO) die Europameisterschafts-Medaillen vergeben. „In Richtung EM läuft uns ein bisschen die Zeit davon, mal schauen, wie viel man in drei Wochen aufholen kann. Aber wir vertrauen dem Prozess und nehmen viel mit.“ Die unmittelbare EM-Vorbereitung absolvieren die Bohinj-See.
Das große Ziel der Lobnig-Sisters ist die Weltmeisterschaft in Belgrad (SRB) Anfang September, wo es auch um die ersten Olympia-Tickets für Paris 2024 geht.