Souverän in den Final-Showdown

10. Oktober 2020

Zweites Rennen, zweiter Sieg: Magdalena Lobnig präsentiert sich bei der EM weiter in Top-Form, weiß aber auch, dass im Finale die Karten neu gemischt werden.

„Ich bin Europameisterschaften immer schon gerne und auch immer gut gerudert“, meinte Magdalena Lobnig im Vorfeld der Ruder-EM im polnischen Posen. Und stellte am Samstag genau das eindrucksvoll unter Beweis.

Nach ihrem souveränen Vorlaufsieg am Freitag war die Kärntnerin auch im W1x-Semifinale eine Klasse für sich. Die 30-Jährige ruderte ihren Konkurrentinnen, darunter die amtierende Welt- und Europameisterin Sanita Puspure aus Irland, auf der zweiten Hälfte der 2.000-m-Strecke am Maltasee auf und davon.

Im Ziel hatte Lobnig mehr als drei Sekunden Vorsprung auf Puspure, die Dänin Fie Udby Erichsen, immerhin Olympia-Medaillengewinnerin in Rio 2016, lag als Drittplatzierte bereits über sechs Sekunden hinter der Europameisterin von 2016.

„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, sowohl technisch als auch taktisch, vor allem aber mit meinem Pacing. Ich weiß, dass ich im letzten Jahr sehr gut trainiert habe und kann all das, was ich mir erarbeitet habe bis jetzt sehr gut umsetzen“, freut sich Lobnig über den Finaleinzug und auf den sonntägigen Showdown um die EM-Medaillen.

Reife Leistung

Für ÖRV-Nationaltrainer Robert Sens ist die Analyse ganz einfach: „Magdalena ist ein Klasse-Rennen gefahren, hat die beste Einer-Ruderin der letzten Jahre – Sanita galt als unschlagbar – mit einer wirklich reifen Leistung klar hinter sich gelassen. Das stimmt uns für Sonntag sehr zuversichtlich.“

Aber, das wissen Lobnig und Sens, im Finale werden die Karten neu gemischt. Neben Puspure und Erichsen warten auch noch Pia Greiten aus Deutschland, die Griechin Anntea Kyridou aus Griechenland und Jeannine Gmelin aus der Schweiz.

Vor allem die Deutsche konnte mit Siegen in Vorlauf und Semifinale aufzeigen. „Sie war bis dato international ein unbeschriebenes Blatt, hat hier aber zwei klasse Rennen hingelegt. Am Papier sieht es nach einem Duell Österreich gegen Deutschland aus, aber wer in einem A-Finale einer Europameisterschaft ist, den darf man nicht unterschätzen“, rechnet Sens zumindest mit einem Vierkampf.

Minimalziel erreicht

Für Lobnig, die seit 2012 bei jeder EM-Teilnahme ins A-Finale gerudert ist, hat sich an ihrer Zielsetzung nichts geändert: „Mein Minimalziel habe ich mit dem Finaleinzug erreicht, nach meinem vierten Platz im Vorjahr wäre es schön, wenn es heuer wieder mit einer Medaille klappen könnte.“ Es wäre das vierte Edelmetall nach einmal Gold (2016) und zwei Mal Silber (2013, 2018).

Und alle Sport-Fans können bei der Final-Entscheidung ab 14:31 Uhr live dabei sein: auf worldrowing.com gibt es einen Live-Stream.