Solider WM-Start mit Super-Finish
Magdalena qualifiziert sich als Zweite in ihrem Vorlauf direkt für das Viertelfinale - und hat, nachdem die Fragezeichen weg sind, Lust auf mehr.
Ein Jahr Rennpause im Einer? Kein Problem! Magdalena Lobnig startete am Sonntag in die Ruder-Weltmeisterschaften in Belgrad (SRB, 3. bis 10. September 2023) und qualifizierte sich auf Anhieb für das WM-Viertelfinale. Nach einem starken Schlusssprint fehlten der Kärntnerin auf den Laufsieg nur 0,57 Sekunden. „Das war der erste Schritt zum Olympia-Ticket!“
Sie gibt Gas, sie hat (wieder) Spaß im Einer! Pünktlich um 10:47 Uhr ertönte die Startsirene für den vierten von insgesamt sechs Vorläufen im W1x. Für Magdalena Lobnig der erste internationale Renneinsatz im Einer seit der Europameisterschaft 2022 in München.
„Ich war vor dem Start schon sehr nervös, weil seit dem letzten Rennen im Einer doch viel Zeit vergangen ist“, so die 33-Jährige, die gegen Boote aus Bulgarien, Großbritannien, Rumänien und Lettland ran musste. Die Top-3 qualifizierten sich direkt für das Viertelfinale – und diese erste Prüfung meisterte die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von Tokio 2020 mit Platz zwei souverän.
Bei der ersten Zwischenzeit nach 500 m lag Lobnig auf Rang drei, arbeitete sich aber kontinuierlich nach vorne – und zündete nach der 1.500-m-Marke noch einmal den Turbo. Und hätte beinahe noch die führende Bulgarin Desislava Angelova abgefangen, die gerade mal 0,57 Sekunden Vorsprung ins Ziel retten konnte. Die drittplatzierte Ioana-Madalina Morosan aus Rumänien hatte bereits 4,33 Sekunden Rückstand auf Lobnig, die mit ihrer Leistung zufrieden war.
„Es waren doch ein paar Fragezeichen vor dem Start da, auch weil das letzte Jahr im Einer nicht mehr so geil war. Aber das Rennen war okay, ich konnte die Unsicherheit abschütteln und die Maschine wieder einmal durchputzen. Darauf lässt sich aufbauen!“
Bei den Schnellsten dabei
Mit ihrer Zeit ist die Völkermarkterin bei den schnellsten Booten dabei: „Man sollte nicht Zeiten vergleichen, aber natürlich schaut man, was die anderen machen und da ist alles hübsch beisammen. Mit Angelova hatte ich zudem einen super Marker in meinem Lauf, sie war heuer in jedem Finale dabei.“
Ein Ausrufezeichen setzte Titelverteidigerin Karolien Florijn aus den Niederlanden mit einer Laufzeit von 7:18 Minuten. Weniger gut lief es dagegen für die Usbekin Hanna Prakatsen: die Olympia-Silberne von Tokio 2020 muss in den Hoffnungslauf.
Für Lobnig geht’s am Mittwoch mit dem Viertelfinale weiter, bis dahin wird trainiert und das System Einer weiter stabilisiert. „Ich werde auf jeden Fall am Start arbeiten, dass der leichter von der Hand geht, da war ich noch etwas gehemmt. Die Form stimmt, das hab‘ ich gesehen, jetzt geht es darum, noch ein bisschen mehr Selbstvertrauen reinzubekommen.“
Die Ausgangslage hat sich jedenfalls nicht verändert, das Olympia-Ticket – die Top-9 von Belgrad können für Paris 2024 planen – ist das Minimalziel. „Ich möchte gute Rennen fahren, frei und ohne Druck rudern, ein bisschen Spaß haben, dann passiert der Rest von allein.“