So ein Blech! Ein Schlag fehlt auf Bronze

14. August 2022

Ein vierter Platz bei einem Großereignis ist nie ein Grund zur Freude, Magdalena nimmt aus München aber dennoch viel Positives mit.

Magdalena Lobnig macht am Super-Sonntag bei der Multisport-Europameisterschaft in München ihre Ankündigung wahr: Die Kärntnerin rudert im Finale auf Angriff, kämpft von der Start- bis zur Ziellinie um die Medaillen. Dass die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin nach einem packenden Ruder-Thriller leer ausgeht, Edelmetall nur um einen Schlag verpasst, ist Ansporn für das zweite Großereignis in dieser Saison.

Über einen vierten Platz kann sich kaum eine Sportlerin freuen, erst recht nicht, wenn es um Medaillen geht. Wenn es dann noch richtig knapp zugeht, ist die Enttäuschung umso größer. Nicht so bei Magdalena Lobnig, die Nummer vier im W1x bei der Ruder-EM in München.

0,24 Hundertstelsekunden fehlen der 32-Jährigen auf die Medaillenplätze, oder anders gesagt: ein Ruderschlag nach zwei Kilometern und einer Ruderzeit von etwas mehr als acht Minuten. Nach der langen Zwangspause – Lobnig wurde von allergischem Asthma gebremst und konnte sechs Wochen nicht am Wasser trainieren – hat die Heeressportlerin auf der olympischen Regattastrecke in Oberschleißheim aber nicht Bronze verloren.

Attacke auf Silber

„Ich habe alles gegeben, gekämpft, alles rausgeholt, was aktuell möglich ist und im Finale mein bestes Rennen ausgepackt. Mit ein bisschen Glück hätte es eine Medaille sein können, aber dann klappt es eben beim nächsten Mal“, so Lobnig, die sich nach dem Semifinale für den finalen Showdown noch einmal gut hingestellt hat.

Und nach einem abermals guten Start lange auf Platz drei rudert, kurz vor Schluss sogar noch Silber attackiert. „Ich habe mich von Lauf zu Lauf gesteigert, aber heute hätte ich keinen Schlag mehr ziehen können“, war die Heeressportlerin aus Völkermarkt im Ziel mit ihren Kräften am Ende.

„Ich habe es die letzten Tage schon gemerkt, dass die Rennhärte noch fehlt, die Bahn war heute sicher auch kein Vorteil. Aber alles in allem muss ich zufrieden sein, vor allem technisch war es richtig gut, darauf lässt sich aufbauen.“

Gold geht an die Niederländerin Karolien Florijn, die aus einer anderen Bootsklasse in den Einer gewechselt ist und in dieser Saison dominiert, die Griechin Evangelia Anastasiadou gewinnt Silber vor Lokalmatadorin Alexandra Förster.

Trainingslager am Weißensee

Noch am Sonntag geht es für Lobnig wieder in die Heimat, wo nächste Woche die Regatta in Völkermarkt wartet. Da wird Österreichs erfolgreichste Ruderin auch in der Organisation selbst Hand anlegen.

Danach steht ein einwöchiges WM-Vorbereitungscamp am Weißensee auf dem Programm. Die Ruder-Weltmeisterschaften finden von 18. bis 25. September 2022 im tschechischen Racice statt.