Sister-Act zum Saisonstart

09. April 2022

Statt im Einer startet Magdalena bei den Croatia Open mit Schwester Katharina im Doppel-Zweier. Das Ziel für Zagreb liegt jenseits der Schmerzgrenze.

Magdalena Lobnig startet am Sonntag bei den Croatia Open in die Saison. Der Einer blieb daheim in Völkermarkt, stattdessen möchte die Olympia-Bronzene von Tokio mit Schwester Katharina im Doppel-Zweier um die Stockerlplätze mitfahren. Das große Ziel für den ersten Renneinsatz liegt aber jenseits der Schmerzgrenze.

Das Trainingslager in München musste Magdalena Lobnig wegen Schlechtwetter vorzeitig abbrechen. „In München mussten wir in der Früh Eis kratzen. Zum Glück liest sich der Wetterbericht für Zagreb deutlich besser“, lacht die 31-Jährige, die Samstagfrüh mit Schwester Katharina, Heimtrainer Kurt Traer im Bus und dem Doppel-Zweier am Anhänger die dreistündige Autofahrt in Angriff nahm.

Am Nachmittag stand das Einrudern auf dem Programm, das für Sonntag aus Vorlauf und Finale besteht.

„Ein bisschen nervös bin ich schon“, sagt Lobnig, „weil die erste Regatta immer Fakten schafft. Auch wenn ich nicht im Einer starte, sondern mit meiner Schwester. Aber ich bin zuversichtlich, dass es gut funktionieren wird. Wir haben beide gut trainiert und die gemeinsamen Einheiten haben auch gepasst“, so die Kärntnerin, die sich vor allem auf eines einstellt: Schmerzen. „Der Fokus liegt darauf, den Körper an die maximale Belastung zu gewöhnen. Das tut bei den ersten ein, zwei Rennen an der frischen Luft ziemlich weh“, weiß Lobnig. Im Ruder-Jargon heißt das: Lunge durchputzen.

Willkommene Abwechslung

Noch ist der Ausflug in den Doppel-Zweier eine willkommene Abwechslung zum Einer. „Ich freue mich, dass wir die Regatta gemeinsam fahren können.“ Bereits im Herbst war ein Sister-Act bei der Coastal-Weltmeisterschaft in Portugal geplant, der allerdings einer Verletzung von Magdalena zum Opfer fiel.

„Im Einer weiß ich, dass ich Weltklasse bin – das habe ich bei Olympischen Spielen, bei Welt- und Europameisterschaften und im Weltcup bewiesen. Natürlich würde es mich reizen, mit einem Mannschaftsboot auch mal auf diesem Niveau zu fahren. Aber im Doppel-Zweier weiß man nicht, wie weit die Reise gehen kann. Schlussendlich steht und fällt es mit Kathi, wie sie es neben ihrem Job als Polizistin schafft, sich vorzubereiten, zu trainieren und Form aufzubauen.“

Gut möglich aber, dass die Regatta am Jarun-See nicht der einzige gemeinsame Start in dieser Saison sein wird. „Das heurige Jahr ist sicher ein bisschen eine Übergangssaison, bevor es dann wieder in die Olympia-Qualifikation geht. Mal schauen, ob es für den Weltcup reichen kann oder wird. Das werden wir in den nächsten Wochen rausfinden.“

Jede Menge Höhepunkte

Da werden auch die Weichen für die Einer-Saison gestellt. Mit einem ÖRV-internen Vergleich in zwei Wochen, in dem Lobnig vor allem Maßstab für die anderen Einer-Ruderinnen ist.

Das erste internationale Kräftemessen wartet Ende Mai beim ersten von drei Weltcups in Belgrad (SRB). Die beiden anderen Weltcup-Stationen sind Posen (POL) und Luzern (SUI). Für die Gesamt-Weltcupsiegerin 2021 natürlich Fixtermine.

Die Europameisterschaften finden im August in München statt, die WM-Medaillen werden Mitte September in Racice (CZE) vergeben.