"Sehe die Verschiebung als Chance!"

24. März 2020

Was Magdalena Lobnig über die Verschiebung der Olympischen Spiele denkt, wie ihr Plan B aussieht und was ein virales Video mit dem Coronavirus zu tun hat.

Ruderin Magdalena Lobnig erfuhr am Dienstag beim Training von der Verschiebung der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio.

Dass das Internationale Olympische Komitee und das japanische Organisationskomitee die historische und einmalige Entscheidung getroffen hatten, das größte Sport-Event der Welt erstmals in seiner Geschichte zu verschieben. Die Olympischen Sommerspiele sollen nun 2021 stattfinden.

„Diese Entscheidung ist eine für die Gesundheit, im Sinne des Sports und jedenfalls richtig. Die aktuelle Situation mit der Coronavirus-Pandemie ist zu ungewiss, zu unsicher und unfair, weil die Bedingungen nicht für alle gleich sind. Auch wenn ich im ersten Moment, als ich von der Verschiebung erfahren habe, ein wenig traurig war, weil das große Ziel Olympische Spiele jetzt wieder weit weg ist – Menschenleben sind tausend Mal wichtiger als ein Sport-Event“, findet die Kärntnerin, die sich ihren Olympia-Startplatz bei der Heim-Weltmeisterschaft 2019 in Linz-Ottensheim gesichert hat.

Trainingsvideo geht viral

Und Lobnig blickt in die Zukunft, hat mit ihrem Trainerteam bereits die verschiedenen Szenarien durchgespielt und die „Road to Tokyo“ adaptiert.

„Natürlich ist es eine komische Situation, aber ich sehe es auch als Chance. Die Verschiebung gibt uns die Möglichkeit, neue Reize zu setzen und im Training verschiedene Dinge auszuprobieren“, wird die 29-Jährige, sobald die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Ausbreitung des Coronavirus es zulassen, eine Wettkampfwoche simulieren.

Gespannt ist Lobnig auf die Reaktion des Ruder-Weltverbandes FISA nach der Olympia-Verschiebung: „Ich hoffe, dass die abgesagten Rennen heuer zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden können oder wir vielleicht die Europameisterschaften so wie früher auch im Herbst rudern, um zumindest noch eine Standortbestimmung in diesem Jahr zu haben“, so die Heeressportlerin, die mit einem Video beim Coronavirus-Heimtraining viral gegangen ist.

Der kurze Instagram-Clip zeigt Lobnig beim Jonglieren mit drei Bällen auf einem Balance-Board und dabei eine Kniebeuge ausführend. Das Video wurde vom offiziellen Account der Olympischen Spiele geteilt und hält mittlerweile bei mehr als 90.000 Aufrufen. „Es freut mich, dass ich die Olympia-Community mit meiner Übung so begeistern konnte – hoffentlich gelingt mir das im nächsten Jahr in Tokio auch auf der Regattastrecke!“