Schrecksekunde und Siege am Wörthersee
Riemen statt Skulls! Magdalena stellt sich bei der Kärntner Ruderregatta einer neuen Herausforderung - und holt sich neben zwei weiteren Pokalen auch wieder Rennhärte.
Magdalena Lobnig rudert in der Vorbereitung weiter von Sieg zu Sieg, ist am Wochenende auch bei der Kärntner Ruderregatta eine Klasse für sich.
Und dass, obwohl die Olympia-Bronzene von Tokio am Wörthersee ihre vertrauten Skulls gegen den Riemen und den Einer gegen Zweier und Vierer ohne tauscht. Zur Erklärung: Beim Skullen hat Lobnig in jeder Hand ein Ruder, der Riemen wird mit beiden Händen gehalten und nur auf einer Seite ins Wasser getaucht.
„Ich habe mir vorgenommen, in der Vorbereitung den einen oder anderen neuen Reiz zu setzen und mir Herausforderungen zu suchen“, so die 31-Jährige, für die der Renn-Sonntag mit einer Schrecksekunde begann. Denn beinahe wäre der Vierer ohne nach einem Crash mit einem SchülerInnen-Boot untergegangen.
„Am Wörthersee kann es schnell passieren, dass man in den Gegenverkehr kommt, dabei wurde unser Boot richtiggehend geschrottet. Die Mädels waren geschockt, aber zum Glück wurde bei dem Zusammenstoß niemand verletzt.“ Und für die mehrfache Medaillengewinnerin bei Welt- und Europameisterschaften mit ihrer Crew ein Ersatzboot gesucht und gefunden. „Wir sind nur das Finale gefahren – und da ist es überraschend gut gelaufen“, freute sich Lobnig über einen weiteren Sieg, nachdem sie tags zuvor bereits mit Schwester Katharina im Zweier ohne den Siegerinnenpokal mit nach Hause nehmen durfte.
Wobei die Völkermarkterin mit ihrer samstägigen Finalleistung nicht ganz zufrieden war. „Wenn das Kräfteverhältnis im Boot nicht ganz ausgeglichen ist, ist es am Riemen schwierig. Ich bin deutlich stärker als meine Schwester, habe meine Art, den Schlag durchzuziehen, da ist es speziell im Zweier ohne schwierig, das Boot zum Laufen zu bringen.“
Also war nach der Regatta klar: „Es war ein richtig cooles Wochenende, ein spannendes Abenteuer, aber ich bin froh, dass ich jetzt wieder zurück an die Skulls darf“, so Lobnig, die in Klagenfurt nicht nur für Spaß und Rennhärte sondern auch als Maßstab für den ÖRV-Nachwuchs an den Start ging. „Der Ruderverband hat ein Riemen-Projekt mit U23-Damen gestartet, die wollten wir pushen und ihnen eine echte Konkurrenz sein. Im Zweier ohne haben sie uns einen guten Fight geliefert, aber sie haben noch einen langen Weg vor sich“, meinte die Heeressportlerin, die am Sonntag noch einmal die Bootsklasse wechselte, um die nächsten Einheiten für den Motorboot-Schein zu absolvieren.
Am Montag geht es dann erstmals in diesem Jahr an den Weißensee, wo neben Training auch ein TV-Dreh auf dem Programm steht. Für die DMAX-Sendung „Caravaning & Cooking: Brian auf großer Tour“ wird Lobnig gemeinsam mit dem dänischen Koch und ehemaligen Profi-Surfer Brian Bojsen am höchstgelegenen Badesee der Alpen rudern und dann mit Hauben-Koch Hannes Müller vom Hotel „Die Forelle“ kochen.
„Als die Anfrage gekommen ist, musste ich nicht lange überlegen. Der Weißensee ist einer meiner Lieblingsplätze und bin schon gespannt, wie sich Brian beim Rudern anstellt und was Hannes auf die Teller zaubert.“