Rudern im Home-Office
Magdalena Lobnig hat sich mit der Corona-Krise und dem damit verbundenen Stillstand arrangiert und wünscht sich nach der Absage der Weltcups auch eine Olympia-Entscheidung.
Österreich steht seit Montag beinahe still, also auch der Sport. Bereits am Samstag wurde die Weltcup-Saison der Ruderer aufgrund des Coronavirus komplett gestrichen.
Der Weltverband FISA sagte nach den ersten beiden Regatten in Sabaudia (ITA) und Varese (ITA) auch das Finale in Luzern (SUI) ab.
Für Einer-Ruderin Magdalena Lobnig die einzig richtige Entscheidung: „Ich liebe meinen Sport, ich liebe es Rennen zu fahren, aber aktuell gibt es wichtigere Dinge als die Frage, wann die nächste Regatta stattfindet. Es gibt auch keine Alternative, weil jetzt müssen wir alles dafür tun, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen und das wieder in Griff zu kriegen.“
Aber natürlich umtreibt auch die 29-Jährige die Frage, wie es irgendwann weitergeht. „Derzeit gehe ich davon aus, dass die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden, dafür trainiere ich. Aber es ist auch wichtig, dass es irgendwann eine endgültige Entscheidung gibt, um ein Ziel zu haben. Momentan kommt es mir so vor, dass keiner die Verantwortung übernehmen möchte. Vielleicht wäre es das Beste, wenn man die Spiele um ein Jahr verschiebt“, so Lobnig, die vergangene Woche einen Tag früher als geplant von ihrem insgesamt vierten Trainingslager in München heimgereist ist.
Bestens ausgerüstet
Am Wochenende trainierte sie noch am Völkermarkter Stausee, mittlerweile ist das Ruder-Trainingszentrum aber gesperrt. Für Lobnig kein Problem. Dank Sponsor Technogym kann die Kärntnerin im Home-Office den Großteil ihrer Trainingseinheiten absolvieren und in erster Linie am Ruder-, aber auch am Rad-Ergometer Kilometer sammeln.
„Ich war über die Wintermonate so viel am Wasser wie in keiner Vorbereitung zuvor, deshalb macht es mir nichts aus, in den nächsten Tagen und vielleicht Wochen etwas mehr indoor zu trainieren. Es gab schon Winter, da bin ich fast nur auf dem Ergometer gesessen“, erinnert sich Lobnig und sieht auch die Vorteile.
„Die Rudermaschine verzeiht nix, macht stark und präsentiert die nackte Wahrheit. Am Wasser sind die Bedingungen immer unterschiedlich, aber am Ergometer bekommt man absolute Vergleichswerte. Es ist ein perfektes Tool zur Form-Überprüfung“, so die ÖRV-Athletin, die auch schon bald wieder im Boot sitzen möchte.
„Ich halte mich natürlich an die Vorgaben, aber im Einer kann ich keinen anstecken. Und mit den Bergen vor der Haustüre gibt es auch alternative Trainingsmöglichkeiten. Ein bisschen frische Luft ist auch wichtig, um den Kopf frei zu bekommen.“
Trotz der besonderen Umstände freut sich Lobnig auf die Zeit daheim. „Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht, aber ich versuche die Zeit mit meiner Familie auch zu genießen.“