Reset nach Restart: "War einfach nur bitter!"
Magdalena und Katharina Lobnig beenden das Weltcup-Finale in Luzern auf Rang 11. Der virtuelle Olympia-Startplatz ist kein Trost.
Magdalena und Katharina Lobnig beenden das Weltcup-Finale in Luzern auf Rang 11. Der virtuelle Olympia-Quotenplatz ist nach einem durchwachsenen Regatta-Wochenende kein Trost für die beiden Kärntnerinnen.
Auch wenn es nur Nuancen sind, die auf die internationale Konkurrenz fehlen, wird vor dem Trainingslager in Breisach alles auf den Prüfstand gestellt und vieles hinterfragt. „Der Doppelzweier ist extrem feinfühlig, wenn da nicht alles passt und man abgestimmt rudert, dann steht das Boot.“
Die Vorfreude auf den dritten Weltcup der Saison 2023 war groß, der Rotsee immer ein spezielles Rennen für die gesamte Ruder-Elite. Umso größer die Ernüchterung bei Magdalena und Katharina Lobnig bereits am Freitag. Vom Renn-Speed, den sie bei der Vienna International Regatta auf der Donauinsel noch zeigen konnte, war im Vorlauf wenig übrig.
Nur Schadensbegrenzung
„Wir haben uns vom Vorlauf weg nicht getroffen – und dann war die Abwärtsspirale nicht aufzuhalten. Wir haben zwar versucht, es im Training noch rumzureißen, aber das ist an so einem Weltcup-Wochenende schwer zu schaffen“, waren Semifinale am Samstag und B-Finale am Sonntag nicht mehr als Schadensbegrenzung.
„Es war schon nach dem Semifinale klar, dass das Platzierungsrennen kein Burner wird, aber wir wollten uns der Sache stellen und die Regatta sauber zu Ende bringen. Auch wenn klar war, dass wir nicht zeigen können, was wir eigentlich draufhaben“, machte die Olympia-Bronzene von Tokio 2020 aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl.
„Uns fehlen da und dort nur Nuancen auf die Top-Boote, aber wenn der Zug nicht ganz gleich ist, verlierst du pro Schlag viel Distanz. Körperlich passt es, wir sind nur nie wirklich reingekommen, kämpfen mehr mit uns selbst. Und wenn du dann weißt, dass es am nächsten Tag wieder eine Packung gibt, schlägt sich das auch auf die Motivation“, so die 32-Jährige, für die auch der virtuelle Olympia-Quotenplatz kein Trost war.
Knoten wieder lösen
„Wenn wir bei der WM so fahren, schauen wir bei Olympia zu. Es muss eine ganz starke Veränderung her, weil am Papier sind wir mit jedem Rennen schlechter geworden“, wird noch am Sonntagabend und also nach der Ankunft im Trainingslager in Breisach am Rhein mit dem gesamten ÖRV-Trainerteam analysiert und evaluiert.
„Deshalb braucht es jetzt eine umfassende Analyse und die richtigen Schritte, damit der Knoten schnellstmöglich gelöst wird. Wenn man perfekte Rennen fährt und es reicht nicht, okay, aber so ist es einfach nur bitter. Die nächsten Tage werden mental sicher zach“, weiß die Heeressportlerin, die im Trainingslager aber auch eine Chance sieht.
„Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass wir jetzt nicht heimfahren und in unserer gewohnten Umgebung trainieren. So können wir einen kompletten Reset machen und den Fokus gemeinsam neu ausrichten. Bis zur WM haben wir noch acht Wochen Zeit, da kann man viel verändern.“ Nachsatz: „Weil so einen Wettkampf wollen wir nicht noch einmal erleben!“