Nach

05. November 2025

Innerhalb von 48 Stunden reiste Magdalena zwei Mal in die Türkei. Mit Expresspass und viel Wut im Bauch soll es mit der Titelverteidigung klappen.

Re-Start für die Mission Titelverteidigung! Magdalena Lobnig hob am Mittwoch Richtung Türkei und also zur Beach Sprint-Weltmeisterschaft ab. Im Gepäck: der druckfrische Expresspass und viel Wut im Bauch über die Geschehnisse der letzten 40 Stunden. Das Ziel der frischgebackenen Europameisterin bleibt unverändert eine Medaille, vor allem aber freut sie sich auf das Wiedersehen mit einer alten Bekannten.

Die Erleichterung war groß, als Magdalena Lobnig den Expresspass in Händen hielt. Taxi, Flughafen, Flieger, Abflug. „Ich muss schauen, dass die die Geschehnisse der letzten zwei Tage möglichst schnell aus dem Kopf bekomme. Ab sofort zählt nur noch der Sport, jetzt gilt der volle Fokus der Weltmeisterschaft“, ging es für die Völkermarkterin zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden in die Türkei.

Start-Nachteil

Dass sie anders als ihre Konkurrentinnen nun nicht mit den Wettkampfbooten trainieren konnte – im Coastal Rowing werden Einheitsboote verwendet – ist ein Start-Nachteil für die 34-Jährige, aber: „Wir haben ein Filippi-Boot daheim, ich weiß zumindest ungefähr, was auf mich zukommt.“ Auch beim finalen Vorbereitungsblock im italienischen Lignano wurde mit dem Material des italienischen Herstellers trainiert. „Die Zeiten waren richtig flott, ich bin voller Tatendrang und Ambitionen.“

Daran hat auch das „(Aus-)Bremsmanöver“ der türkischen Behörden nichts geändert. Von der Europameisterschaft hat Lobnig neben der Goldmedaille vor allem zahlreiche wertvolle Erkenntnisse für Manavgat 2.0 mitgenommen. „Das war meine dritte Goldmedaille in Folge – irgendwas dürften wir in Österreich schon richtig machen“, will die Quereinsteigerin, die im letzten Jahr vom Flachwasserrudern zur neuen olympischen Disziplin gewechselt ist, ihre Vormachtstellung auch im internationalen Kräftemessen weiter ausbauen. „Ich freue mich auf den Vergleich mit dem Rest der Welt.“

Und auf das Wiedersehen mit ihren Medaillen-Kolleginnen von Tokio, sind doch auch die Neuseeländerin Emma Twigg (Gold) und die für Usbekistan startende Hanna Prakatsen (Silber). Während Twigg auf viel Coastal Rowing-Erfahrung zurückblicken kann, ist es für Prakatsen der erste internationale Wettkampf.

Rekord-Zahlen

„Man merkt, dass Beach Sprint 2028 in Los Angeles olympisch ist. Die Teilnehmer:innen-Zahlen ziehen richtig an, alleine im W1x sind Athletinnen aus 33 Nationen am Start. Insgesamt werden 342 Teilnehmer:innen aus 55 Nationen in der Türkei erwartet.

Lobnig weiß, dass der Umstieg alles andere als einfach ist: „Es ist normalerweise nicht so, dass man hierherkommt, ins Boot steigt und gleich vorne mitfährt.“ Frag nach bei der Olympiasiegerin von Paris 2024, die bei ihrem ersten Renneinsatz gekentert ist.

Anders Lobnig, die sich vom Start weg pudelwohl gefühlt hat. Dementsprechend nimmt die Titelverteidigerin und amtierende Europameisterin die Rolle der Favoritin gerne an: „Als Weltmeisterin bin ich natürlich die Gejagte, aber das passt schon so. Die Europameisterschaft war eine Machtdemonstration, deshalb hoffe ich für die WM, dass wir unseren Vorsprung halten oder vielleicht sogar ausbauen können.“

Am Donnerstagnachmittag und Freitagvormittag stehen die Time-Trials auf dem Programm, ab Samstag wird in K.o.-Duellen gerudert. Die Medaillen werden am Sonntag vergeben. Am Wochenende gibt es auf worldrowing.com einen Live-Stream.