„Ich will den Weltcup-Gesamtsieg“

25. Juni 2017

Magdalena Lobnig (26) auf Kurzbesuch in Wien. Im Rahmen der internationalen Wiener Regatta im Ruderzentrum Neue Donau gab es Medien- und Sponsorentermine für die frischgebackene Weltcup-Siegerin. Ein Interview über das Fernziel Olympische Spiele in Tokio 2020 und das nahe Ziel Weltcup-Gesamtsieg.

 

Erster Weltcup-Sieg für Österreich in einer Olympischen Bootsklasse seit 17 Jahren und das in der Weltcup-Rekordzeit von 7:13,26 Minuten. Was macht das Erreichte mit dir? 

Magdalena Lobnig: „Es zeigt mir, dass ich am richtigen Weg bin. Ich hatte vor dieser Saison schon genug A-Finalteilnahmen. Nach einem perfekten Wintertraining habe ich deshalb meine Ziele neu definiert. Ins A-Finale zu rudern, ist für mich Pflicht. Mein Ziel sind Medaillen. Und da am besten immer die Goldene. Das hat beim Weltcup in Polen von Anfang an gut funktioniert. Ich habe nach der Bestzeit im Vorlauf gewusst, dass ich das Ding endlich holen kann.“ 

Klingt nach unheimlich viel Selbstvertrauen. Wie machst du das? 


Lobnig:
„Der Weg, den ich gemeinsam mit meinem Trainer Kur Traer seit Jahren gehe, ist der richtige. Wir setzen einen Schritt nach dem anderen, bauen die Dinge in mein Training ein, die mich schneller machen. Mein Trainingsumfeld daheim im Ruderzentrum Völkermarkt ist optimal. Dazu kommt das Olympiazentrum Kärnten, die Ressourcen dort kann ich voll nutzen. Zum Beispiel durch die sportpsychologische Betreuung eines Dr. Thomas Brandauer. Der mentale Aspekt beim Rudern ist enorm. Das sind lauter Puzzlesteine, die wir da gemeinsam erfolgreich zusammensetzen." 

Was sind deine nächsten Ziele?


Lobnig: "Mein nächstes Etappenziel ist der Weltcup-Gesamtsieg. Ich trage nach Platz 3 und 1 das Gelbe Trikot im Damen-Einer. Einen Punkt Vorsprung habe ich auf die Britin Victoria Thornley, die zuletzt Zweite hinter mir wurde. Diesen Vorsprung möchte ich beim Weltcupfinale in Luzern ins Ziel bringen. Damit das funktioniert schiebe ich ab Mittwoch noch ein Trainingslager in Slowenien am Bohinjer See ein."

Spielt Olympia 2020 in deinen Planungen und Überlegungen schon eine Rolle für dich?


Lobnig: "Ganz klar. Olympia ist der Motor. Unser Präsident Horst Nussbaumer war schon in Tokio, hat die Strecke besichtigt. Diese Informationen sauge ich natürlich auf. Meine Olympia-Finalteilnahme in Rio 2016 war für mich ein Vorgeschmack. Und eine Olympiade vergeht so schnell. Heuer haben wir die WM in den USA, in Sarasota, nächstes Jahr folgt eine Zwischensaison und 2019 geht es bei der Heim-WM in Linz-Ottensheim schon um die Olympia-Qualifikation."