"Ich rechne mit Überraschungen!"

08. April 2021

Das Rennpferd scharrt in den Startlöchern: Warum die EM für Magdalena Lobnig besonders ist, wieso sie Sanita Puspure nicht vermisst.

Magdalena Lobnig hat bei Ruder-Europameisterschaften schon alles erlebt, hat auch schon aus den unterschiedlichsten Perspektiven vom und aufs Podest geblickt. 2016 wurde die 30-Jährige in Brandenburg Europameisterin, 2013, 2018 und 2020 belegte sie jeweils Platz 2.

Normalität werden die großen Regatten aber dennoch nie. „Ich bin ein Rennpferd, aber vor dem ersten Kräftemessen bin auch ich etwas nervös. Und wenn es dann auch noch um Medaillen geht, ist es doppelt speziell“, freut sich die Kärntnerin auf den ersten Vergleich mit ihren Konkurrentinnen in der Olympia-Saison.

Dass ausgerechnet Titelverteidigerin Sanita Puspure fehlt, die sich auf den Weltcup-Auftakt in Luzern vorbereitet, ist für Lobnig kein Problem. „Sie wird top-vorbereitet zum ersten Weltcup kommen, aber gespannt bin ich, wie der Rest der Welt über den Winter gekommen ist. Man hat schon letztes Jahr in Posen gesehen, dass plötzlich einige neue Namen da waren, das wird diesmal nicht anders sein“, rechnet die Einer-Ruderin mit der einen oder anderen Überraschung.

Bessere Technik, neues Material

Vor allem aber möchte die Völkermarkterin auf den finalen Kilometern auf ihrer „Road to Tokyo“ auf sich selbst schauen. „Ich bin gespannt, welches Leistungsvermögen ich abrufen kann, fühle mich aber gut.“

Zudem hat sie gemeinsam mit ihrem Trainerteam – Nationaltrainer Robert Sens und Heimtrainer Kurt Traer – ihre Technik weiterentwickelt und am Material getüftelt. Mit den neuen Rudern – kurz vor der Abreise noch frisch mit der österreichischen Fahne lackiert – möchte Lobnig auf der Strecke höher fahren.

Und nach ihrer Corona-Erkrankung im November des vergangenen Jahres möchte sie nun wieder hoch hinaus. „Ich war vier Wochen komplett außer Gefecht, habe so eine Krankheit noch nie erlebt, anfangs gab es keine Besserung“, hat Lobnig sogar um ihre Olympia-Teilnahme gebangt. „Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals wieder so schnell rudern kann. Aber dann ging es bald wieder rasch bergauf und ich konnte solide in den Aufbau starten und mich in weiterer Folge optimal auf die Saison vorbereiten.“

Die startet für Magdalena Lobnig am Freitag mit dem EM-Vorlauf – los geht’s ab 12:25 Uhr.