Hochkarätiges Kräftemessen im Ruder-Mekka
Auf Magdalena Lobnig wartet ab Freitag in Luzern ein Olympia-Härtetest.
Es ist ein jährlicher Höhepunkt im internationalen Ruder-Kalender – so auch im Olympia-Jahr 2021. Die Luzern-Regatta am Rotsee. Seit 1933 wird dort rennmäßig gerudert, anfangs mit einer Schweizer Meisterschaft, im Jahr darauf bereits mit Europameisterschaften.
„Was Wimbledon im Tennis oder die Streif im Skisport ist Luzern im Rudern, da geht nur wenig drüber“, freut sich Magdalena Lobnig, die viele Emotionen mit dem Mekka des Rudersports verbindet. „Ich habe hier gute Rennen geliefert und schlechte, bin in Luzern schon bei allen Bedingungen gerudert. 2017 konnte ich hier den Gesamt-Weltcup gewinnen, 2019 habe ich die EM-Bronzene auf den letzten zwei Schlägen verloren“, erinnert sich die Kärntner Einer-Ruderin.
Die Zielsetzung für das zweite Weltcup-Wochenende ist klar: „Ich habe super trainiert, bin in Völkermarkt und Ottensheim sehr gut in die Umfänge reingekommen. Die Form ist absolut aufsteigend, genau richtig für diese wichtige Standortbestimmung auf dem Weg nach Tokio“, möchte sich die Zagreb-Siegerin im Duell mit der absoluten Weltklasse – bis auf Neuseeland und Kanada sind alle Top-Boote am Start – „bestmöglich präsentieren“.
Und das ist gleich im Vorlauf am Freitag möglich, bekommt es Lobnig doch mit Weltmeisterin Sanita Puspure aus Irland zu tun. Start ist um 10:45 Uhr, die weiteren Gegnerinnen um den Direkt-Aufstieg ins Halbfinale kommen aus den Niederlanden, Serbien und Schweden.
Einziger Wermutstropfen beim ersten Kräftemessen der Einer-Elite: an diesem Wochenende sind keine Zuschauer erlaubt. „Das ist einerseits voll schade und andererseits auch ein völlig neuer Faktor, so kennen wir Luzern alle nicht. Aber wir müssen es so nehmen. Das ist der Preis, wenn wir Rennen fahren wollen und natürlich zum Wohle unserer Gesundheit“, so die Olympia-Fixstarterin, die sich nach Luzern nur noch auf die Spiele konzentriert.
Den Anfang ihrer finalen Kilometer auf der „Road to Tokyo“ macht die Impfung. „Als ich das Angebot bekommen habe, musste ich nicht zwei Mal überlegen – obwohl meine Antikörper nach der Corona-Infektion noch recht hoch sind. Aber es kann schnell gehen, sei es bei einem Wettkampf oder wenn man 12 Stunden im Flugzeug nach Japan sitzt, dass man eine Mutation erwischt“, geht die Völkermarkterin auf Nummer sicher.
Auch in Sachen Trainingsumfänge: gemeinsam mit ihrem Betreuerteam – ÖRV-Nationaltrainer Robert Sens und Stützpunkttrainer Kurt Traer – wurde ein zweiwöchiges Trainingslager in Deutschland vorbereitet.
Halbfinale am Samstag und Finale am Sonntag sind jeweils im Live-Stream auf worldrowing.com zu sehen.