Grünes Licht für die EM

04. August 2022

Magdalena meldet sich rechtzeitig für das Multisport-Event in München zurück. Dass sie wieder Spaß an der Quälerei hat, ist nicht das einzige gute Vorzeichen für die Europameisterschaft.

„Es geht mir endlich wieder gut – und vor allem bin ich endlich wieder schnell!“ Magdalena Lobnig meldet sich rechtzeitig zur Ruder-Europameisterschaft in München (11. bis 14. August 2022) zurück. Nach einem erfolgreichen Trainingslager in Breisach am Rhein legt die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin daheim in Völkermarkt kurz die Beine hoch, um mit vollen Akkus an der EM-Startlinie zu stehen.

Die Erwartungserhaltung vor der Saison war hoch. Magdalena Lobnig wollte ihren Erfolg im Gesamt-Weltcup verteidigen, bei der legendären Henley Royal Regatta starten und bei Welt- und Europameisterschaften um die Medaillen mitrudern. Doch es kam anders: beim Weltcup-Auftakt in Belgrad musste die Kärntnerin wegen Atemproblemen vorzeitig aussteigen.

Daheim bekam sie von den Ärzten die Diagnose allergisches Asthma und einen Spray verordnet. Ein Albtraum für die 32-Jährige. „Die ersten Wochen waren richtig hart, vor allem mental, weil ich nicht wusste, wie lange es dauern wird. Diese Ungewissheit hat mich lange beschäftigt und begleitet“, konnte die Heeressportlerin anfangs gar nicht und dann wochenlang nur am Ergometer trainieren. Und den Asthmaspray erst Mitte Juli zur Seite legen.

Gutes Trainingslager

Rechtzeitig für das Trainingslager in Breisach. „Da habe ich mich erstmals wieder als starke Ruderin gefühlt“, hatte Lobnig Spaß an der Quälerei im Boot und auf dem Rennrad. Trotz Temperaturen um die 40 Grad Celsius. „Das war Leiden auf höchstem Niveau!“

Dort waren auch wieder ihre Zeiten und Leistungsvergleiche in den Relationen. „Die Prozente waren schon wieder richtig gut“, freut sich Lobnig. Auch darüber, dass die kleinen Adaptionen bei Technik und Taktik, die sie sich in den letzten Wochen mit Heimtrainer Kurt Traer erarbeitet hat, große Wirkung zeigen. „Wir haben ein sehr gutes Set-Up gefunden, aber mehr möchte ich nicht verraten.“

Bedeckt hält sich die Europameisterin von 2016 auch was ihre Zielsetzung für München angeht. „Ich glaube schon, dass ich mit meiner aktuellen Form ins Finale kommen kann, aber ich bin heuer schon einmal sehr enttäuscht worden, deshalb bin ich sehr vorsichtig mit Erwartungshaltungen. Ich möchte schauen, dass ich die Leistung vom Training aufs Wasser bringe, dann werden wir sehen, was drin ist.“

Aufbau bis zur WM

Und vielleicht, hofft Lobnig, ist die krankheitsbedingte Pause kein Nachteil. „Wer weiß, wofür es gut war? Klar war die Form im Frühjahr sehr gut, das hätte ich im Weltcup gerne gezeigt. Aber dass ich jetzt frisch und gut trainiert zur EM fahre, ist vielleicht auch gar nicht schlecht, da die beiden Großereignisse heuer recht spät sind. So ist München eine gute Generalprobe und dann bauen wir in Ruhe weiter auf in Richtung WM.“

Lobnig reist am Dienstag nach München, wo am Mittwoch das Einrudern und am Donnerstag der Vorlauf auf dem Programm steht. Läuft alles nach Plan, hat die Völkermarkterin am Wochenende zwei weitere Renneinsätze, nämlich das Semifinale und den Final-Heat. Der Freitag ist für einen möglichen Hoffnungslauf reserviert. ORF Sport+ überträgt die Multisport-Europameisterschaften umfassend und also auch die Ruder-Entscheidungen.