Finaler EM-Countdown: In Linz beginnt's!

20. August 2020

Magdalena Lobnig fügt auf der WM-Strecke von 2019 erstmals alle Puzzleteile zusammen und freut sich auf den Olympia-Test light in Posen.

Das Motto von Magdalena Lobnig für diesen Sommer lautet: nach dem Trainingslager ist vor dem Trainingslager. Zwei mehrwöchige Camps hat die Einer-Ruderin gemeinsam mit dem ÖRV-Team unter dem neuen Nationaltrainer Robert Sens bereits absolviert – eines am Weißensee, eines am Hallstätter See –, nun wird bis 9. September auf der Regattastrecke in Linz-Ottensheim trainiert.

Also dort, wo die Kärntnerin vor 354 Tagen bei den Weltmeisterschaften das Olympia-Ticket für Tokio 2020 gelöst und ihren letzten internationalen Renneinsatz hatte. „Die Bedingungen in Ottensheim sind perfekt. Es gibt eine neue Kraftkammer, das Olympiazentrum ist praktisch ums Eck und wir sind top-versorgt“, freut sich die 30-Jährige auf die Rückkehr nach Oberösterreich.

Stand beim ersten Get-together die Technik im Mittelpunkt und beim zweiten das neue Kraft-Ausdauer-Programm, so liegt der Fokus nun auf hohen Trainingsumfängen, Renneröffnung und Renntempo. „Der Formaufbau hat bis hierhin sehr gut funktioniert, ich war auch bei den letzten Belastungen wieder vorne dabei. Aber jetzt wird es spannend, wenn wir die Teilstrecken zusammenfügen und die 2.000 Meter im Renntempo absolvieren“, so Lobnig, die nun endlich ein konkretes Ziel für diese Saison hat, auf das sie hinarbeitet.

Denn: nach der Covid-19-Rennpause ist vor den Europameisterschaften im polnischen Posen. Der Ruder-Weltverband hat die Austragung der kontinentalen Titelkämpfe für 9. bis 11. Oktober bestätigt. „Ich habe schon gar nicht mehr daran geglaubt, aber die FISA will es jetzt unter strengen Auflagen durchziehen. Ich bin gespannt, wie viele Nationen wirklich kommen werden, gehe aber schon davon aus, dass die EM gut besetzt sein wird“, sollte mit Weltmeisterin Sanita Puspure aus Irland, der Britin Victoria Thornley oder Jeannine Gmelin aus der Schweiz eine echte Standortbestimmung und ein Olympia-Test light garantiert sein.

„Man kann im Training noch so oft Renntempo fahren, die Anspannung und Nervosität, den Druck, der sich über Tage aufbaut und das Kribbeln, wenn man das erste Mal an den Start geht – das lässt sich nicht simulieren“, weiß Lobnig, die an ihre EM-Einsätze überwiegend positive Erinnerungen hat. 2016 gewann die Heeressportlerin im deutschen Brandenburg die Goldmedaille, 2013 in Sevilla und 2017 in Glasgow jubelte sie über Silber. „Ich fahre sehr gerne Europameisterschaften und habe auch immer recht gut abgeschnitten – das möchte ich natürlich fortsetzen.“