Erneut WM-BROOOOOOONZE!!!

16. September 2018

Österreichs Parade-Ruderin Magdalena Lobnig hat es wieder geschafft: Bei der Ruder-WM in Plowdiw/BUL eroberte sie die Bronzemedaille im olympischen Damen Einer. Dabei sahen die Vorzeichen alles andere als rosig aus....

Sie ist eine Frau mit Nerven aus Stahl und bei Großereignissen immer für eine Überraschung gut! Magdalena Lobnig (28) eroberte am Sonntag bei der Ruder-Weltmeisterschaft in Plowdiw/BUL die Bronzemedaille im olympischen Damen Einer.

Noch vor wenigen Wochen plagte sich die Kärntnerin mit den Folgen von körperlicher Überbelastung, holte sich dann in Glasgow dennoch EM-Silber. Und auch bei der Ruder-Weltmeisterschaft in Bulgarien wagte nach Rang zwei im Vorlauf vorerst nicht wirklich jemand mit einer Medaille zu spekulieren. „Mir fehlt noch die nötige Sicherheit und Konstanz“, befand Lobnig nach dem Auftaktrennen.

Doch die Österreicherin  fand von Rennen zu Rennen immer besser in Rhythmus, qualifizierte sich mit Platz drei knapp aber doch für das große A-Finale am Sonntag und zeigte dort – wie im Vorjahr – dass sie, wenn es um die Medaillen geht, einfach eine Klasse für sich ist. 

Bei der Titelentscheidung in der olympischen W1x-Klasse diktierte vom Start weg zunächst die Irin Sanita Puspure, die ein enormes Tempo vorlegte, den Rennverlauf im 6er-Feld. Bereits bei der 500 Meter-Marke lag sie eine Bootslänge vor der gesamten Konkurrenz. Lobnig passierte das erste Viertel als Fünfte, bei 1000 Meter lag sie auf Rang vier, bei 1500 wieder an fünfter Stelle – allerdings ohne großen Rückstand.

Wie schon im Semifinale konnte die Heeressportlerin dann im Schlussabschnitt sämtliche Kräfte mobilisieren und ruderte sich Schlag um Schlag an die Spitze heran. Während Puspure sich in einer Zeit von 7:20,12 Minuten im Alleingang den Weltmeistertitel vor der Schweizer Titelverteidigerin Jeannine Gmelin sicherte, lieferte sich die VST-Ruderin mit der Dänin Fie Udby Erichsen einen packenden Fight um Platz drei. 

Am Ende überquerte die Österreicherin mit hauchdünnem Vorsprung vor der US-Amerikanerin Kara Kohler und Erichsen die Ziellinie und eroberte damit die zweite Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften in der Elite. Auf WM-Gold fehlten ihr 9,39 Sekunden. „Heute habe ich zur richtigen Zeit meine Stärken ausgepackt, obwohl ich eine der schlechteren Außenbahnen hatte. Ich wusste, wenn ich bei 1500 Meter an Platz drei dabei bin, kann ich’s ins Ziel bringen. Dafür hab ich den Kopf und kann mich im Endspurt auch richtig bewegen“, meinte die Olympiahoffnung nach der Siegerehrung.

Bereits im Vorjahr eroberte die ÖRV-Ruderin in Sarasota/Florida sensationell die Bronzemedaille, 2013 verpasste sie das Podium als Vierte knapp, 2014 wurde sie Fünfte, 2015 belegte sie Rang neun. Im Jahr 2012 krönte sie sich zudem zur U23-Weltmeisterin. 

Diese Medaille hat aber einen ganz besonderen Stellenwert: „Sie bedeutet mir enorm viel und ich bin einfach nur super happy! Die letzten Wochen waren für mich nicht einfach, denn es war mit all den Problemen vom Kopf her ganz schwierig für mich. Zur WM bin ich gefahren ohne einschätzen zu können was eigentlich möglich sein wird. Und dann noch der Schock im Vorlauf, bei dem ich nur Zweite wurde. Aber ich wollte nicht aufgegeben bzw. mich den Selbstzweifeln beugen. Trotzdem habe ich mich mit dieser Bronzemedaille wohl selbst am meisten überrascht.“

 

Ergebnis A-Finale, W1x (Damen Einer):
1. Sanita Puspure (IRL) 7:20,12 Minuten
2. Jeannine Gmelin (SUI) +5,81 Sek.
3. Magdalena Lobnig (AUT) +9,39
4. Kara Kohler (USA) +10,29
5. Fie Udby Erichsen +13,03
6. Annekatrin Thiele (GER) +21,56