EM-Auftakt mit Fragezeichen
Pflicht erfüllt: Magdalena Lobnig rudert direkt ins EM-Semifinale, die "Mission Medaille" könnte jedoch vorzeitig zu Ende gehen.
Magdalena Lobnig steigt bei den Ruder-Europameisterschaften in Varese (ITA/9. bis 11. April 2021) als Zweite in ihrem Vorlauf souverän ins Semifinale auf. Die „Mission Medaille“ könnte aber ein vorzeitiges Ende nehmen.
In der Ergebnisliste ist die Welt der Kärntnerin in Ordnung: Rang zwei im EM-Vorlauf, direkter Aufstieg ins Semifinale. Soweit, so gut. Aber gefühlt war es ein harter Kampf. Weniger weil die bis dato völlig unbeschriebene Russin Hanna Prakhatsen um mehr als 12 Sekunden schneller war, als vielmehr wegen dem eigenen Renn-Feeling.
„Ich hatte eine Nacht mit wenig Schlaf, bin mit geschwollenen Lymphknoten aufgewacht und auch in den Stunden vor dem Rennen ist es mir nicht sonderlich gut gegangen.“ Lobnig, ihres Zeichens vierfache EM-Medaillengewinnerin und bereits für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert, wollte aber unbedingt starten – und legte auch gut los.
„Ab der 500-m-Marke bekam ich aber Schmerzen im ganzen Körper, konnte nicht mehr ans Limit gehen.“ Dennoch ruderte die Völkermarkterin bei langsamen Bedingungen die drittschnellste Zeit aller drei Vorläufe.
Kein Risiko in Olympia-Saison
Offen ist, ob sie am Samstag im EM-Semifinale überhaupt antreten wird. Die Entscheidung fällt am Vormittag. „Gut möglich, dass morgen wieder alles gut ist, es kann aber auch sein, dass etwas in mir steckt. Natürlich ist die EM eine wichtige Standortbestimmung, aber ich möchte im Hinblick auf die Olympia-Saison nichts riskieren“, wird Lobnig auf ihren Körper hören und dem Rat ihres Trainerteams – sie wird vor Ort von ÖRV-Nationaltrainer Robert Sens („Schauen wir mal, wie es sich entwickelt!“) und Heimtrainer Kurt Traer betreut – folgen.
„Natürlich bin ich nach Varese gekommen, um wieder eine EM-Medaille zu gewinnen. Aber die wäre teuer erkämpft, wenn ich dann komplett krank bin. Und zum Glück sind es auch nur drei Wochen bis zum ersten Weltcup in Zagreb.“
Die Ruder-Europameisterschaften aus Varese gibt es täglich live auf worldrowing.com – am Samstag via Live-Ticker und Audio-Kommentar, die Final-Entscheidungen am Sonntag im Live-Stream.
