"Eine WM-Medaille fehlt noch"

20. September 2017

Österreichs Ruder-Ass Magdalena Lobnig kämpft ab Montag bei der Ruder-Weltmeisterschaft in Sarasota/Florida um Edelmetall im Damen-Einer.

Vom 25. September bis zum 1. Oktober findet in Sarasota (Florida) das Saisonhighlight, die FISA Ruder-Weltmeisterschaft statt. Auf einer künstlichen Regattastrecke im Nathan Benderson Park werden 26 Wettbewerbe ausgetragen, davon zwölf für Männer, neun für Frauen und fünf für Pararuderer beider Geschlechter. 

Der österreichische Ruderverband (ÖRV) entsandte 13 Athletinnen und Athleten zu den Titelkämpfen. Zwei Para-Boote, zwei Herren-Vierer und der Damen-Einer mit Magdalena Lobnig werden im Einsatz sein. 

Für die 26-jährige Kärntnerin, die im Jahr 2017 den ersten Weltcupsieg und noch dazu als erste Österreicherin der Geschichte den Gesamtweltcupsieg feierte, wäre eine WM-Medaille die Krönung ihrer bislang erfolgreichsten Saison. „Die geht mir in meiner Sammlung, neben einer Olympiamedaille, noch ab. Ich bin ehrlich: Am Ende des Tages möchte ich in Sarasota schon auf dem Podium stehen, alles andere wäre eine Enttäuschung“, sagt die Europameisterin von 2016 klar. 

Selbst der Weltmeistertitel scheint in Reichweite. „Im Finale ist immer alles möglich, jede Einzelne kann um den Sieg mitfahren. Es werden keine Zeitvorsprünge aus den Vorläufen mitgenommen, es gibt bei dieser WM auch keine klare Dominatorin. Und das sind gute Grundvoraussetzungen. Andererseits kann man aber auch schnell einmal Sechste werden, denn es ist ein wirklich starkes Feld am Start.“

Vergangenen Sonntag machte sich die ÖRV-Auswahl auf in den Sunshine State, der seinem Namen derzeit alle Ehre macht. „Es ist unglaublich heiß hier, vor allem die Luftfeuchtigkeit ist enorm hoch. Mein Puls ist mindestens zehn Schläge höher als sonst. Eine gewaltige körperliche Umstellung im Vergleich zu den zuletzt kühlen Temperaturen in Österreich.“ 

Auch die Streckenbedingungen sind nicht einfach: „Auf dem Wasser ist es sehr wellig und schwierig zu rudern, da der Wind ständig aus einer anderen Richtung kommt. Aber das ist eben Outdoor-Sport, daran muss man sich anpassen“, berichtet Lobnig von den ersten Trainingseinheiten. 

Ein großes Fragezeichen stand lange hinter den Auswirkungen von Rekordsturm „Irma“, der ja auch über Florida zog. Obwohl es kleinere Schäden gab, konnten die Organisatoren grünes Licht für die Ruder-WM geben. Entgegen erster Befürchtungen kam die Gegend um den Regattaort Sarasota nicht unter den direkten Einfluss des Rekordsturms. 

Verzögert hat sich allerdings die Ankunft der Boote an der Regattastrecke. Das dafür eingeplante Containerschiff konnte wegen „Irma“ nicht in Miami anlegen und musste zu einem anderen Hafen ausweichen. Inzwischen ist aber das gesamte Equipment der Österreicher angekommen. Dieses Glück hatten nicht alle, viele Nationen warten noch auf ihre Ausrüstung. 

Ihren ersten Auftritt bei den Weltmeisterschaften hat Magdalena am Montag im Vorlauf. Die Siegerinnen der jeweiligen vier Heats qualifizieren sich direkt für das Semifinale, alle anderen müssen den Hoffnungslauf bestreiten.