"Die EM ist eine Wundertüte!"

04. Oktober 2020

Magdalena Lobnig lädt nach zwei intensiven Trainingslagern in Linz-Ottensheim daheim die Akkus für die EM in Posen auf. Ihre Gedanken drehen sich aber nicht nur um das Sportliche.

Wenn kommenden Sonntag im polnischen Posen das EM-Finale (9. bis 11. Oktober) im Damen-Einer (W1x) gerudert wird, dann möchte Magdalena Lobnig wieder ein Wörtchen um die Medaillen mitreden.

Aktuell lädt die 30-Jährige daheim in Völkermarkt ihre Akkus auf, holt sich nach zwei intensiven Trainingslagern in Linz-Ottensheim und einer erfolgreichen Simulation bei der 59. Internationalen Ruder-Regatta in Villach den finalen Feinschliff für die einzige Regatta in dieser Saison. Und das erste internationale Kräftemessen seit der Heim-WM in Oberösterreich im September 2019.

„Ich habe die letzten Monate super trainiert, fühle mich top-fit und bin froh, dass wir nach der langen Wettkampfpause endlich wieder eine richtige Standortbestimmung haben“, so Lobnig, die alles auf sich zukommen lässt. „Bis zum ersten Vorlauf ist alles eine große Wundertüte. Momentan ist es noch verdächtig ruhig, auch in den Sozialen Medien. Ich bin eigentlich die einzige, die relativ viel postet“, hat die Olympia-Hoffnung kein Problem damit, sich in die Karten schauen zu lassen. Nachsatz: „Ich mag Überraschungen!“

Positive Erinnerungen

Und Lobnig mag die Strecke am Maltasee, hat hier schon gewonnen und auch ihre Weltcup-Bestzeit aufgestellt. „Es ist immer schön, wenn man mit schönen Erinnerungen anreisen kann, und auch kein Nachteil, dass ich bei Europameisterschaften schon immer gut gerudert“, freut sich die bei der EM 2016 in Brandenburg vergoldete Heeressportlerin auf das Duell mit Weltmeisterin Sanita Puspure (IRL), Jeannine Gmelin (SUI) und Co.

Der vierte Platz vom Vorjahr ist zusätzliche Motivation. „Ich bin total müde nach Luzern gekommen, konnte mich dann aber von Lauf zu Lauf steigern und bin auch im Finale ein super Rennen gefahren. Mein erstes Ziel ist wieder das Finale, aber natürlich habe ich eine Medaille im Hinterkopf.“

Strenge Sicherheitsvorkehrungen

Dort findet sich auch der eine oder andere Gedanke zur Covid-19-Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen, vor allem rund um den finalen Test vor der Abreise nach Posen. „Ich hoffe nicht, dass so kurz vor der Europameisterschaft noch etwas dazwischen kommt, war auch extrem vorsichtig. Aber man hat bei Ivona Dadic gesehen, wie schnell es gehen kann. Das ist natürlich eine Horror-Vorstellung“, so Lobnig.

Den Sicherheitsvorkehrungen von Weltverband und EM-Organisatoren schenkt die Kärntnerin aber volles Vertrauen. „Ich bin schon gespannt, wie sie das umsetzen, denn die Regeln sind sehr streng. Aber schlussendlich sind die Bedingungen für alle gleich – und wir alle wollen vor allem eines: endlich wieder Rennen fahren!“

Österreich ist mit insgesamt sieben Booten in Posen am Start. Die Final-Entscheidungen werden am kommenden Sonntag live auf worldrowing.com übertragen.