"Bin einfach nur erleichtert"

01. September 2019

Mit Platz 3 im B-Finale sicherte sich Magdalena Lobnig den Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Tokio 2020. 

Geschafft! Trotz des verpassten A-Finaleinzuges fand die Heim-Weltmeisterschaft in Linz-Ottensheim für Magdalena Lobnig am Sonntag ein versöhnliches Ende. Die Kärntnerin löste bei der Ruder-WM in Linz-Ottensheim mit Platz 3 im B-Finale das letzte von 9 zu vergebenden Olympiatickets im Frauen-Einer – als bislang einzige im gesamten ÖRV-Aufgebot. 

Im kleinen Finale des olympischen Damen-Einer wartete auf die WM-Bronzemedaillengewinnerin von 2017 und 2018 harte Konkurrenz. Die Heeressportlerin musste gegen die Boote aus Tschechien, Niederlande, Dänemark, China und der Ukraine um einen Top-3-Platz kämpfen. 

Und das Rennen war dann auch an Dramatik kaum zu überbieten. Lobnig kam vom Start gut weg, bei der ersten Durchgangszeit bei 500 Meter lag sie nur einen Hauch hinter der Führenden Fie Udby Erichsen (DEN), bei 1000 Metern waren es gerade einmal 65 Hundertstel. Im vorletzten Viertel erhöhte die starke Konkurrenz die Schlagzahl, bei 1500 Meter lag die VST Völkermarkt-Ruderin plötzlich nur mehr auf Rang 5. 

„Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich Gas geben muss. Und im Vergleich zum Semifinale konnte ich heute im Endspurt noch einmal ordentlich zulegen“, so Lobnig, die sich in einem wahren B-Final-Thriller hinter der Laufsiegerin Yan Jiang aus China und der überraschend starken Niederländerin Laila Youssifou noch auf den dritten Rang vorschieben konnte. 

Einfach nur happy!

Die Erleichterung von Lobnig im Ziel war riesig, das primäre Ziel, einen Olympia-Quotenplatz, erreicht zu haben. „Klar hätte ich viel lieber um eine Medaille gekämpft, vor allem bei einer WM im eigenen Land. Aber der Plan ging leider nicht auf. Der Quotenplatz für meine zweiten Olympischen Spiele entschädigt nun aber doch ein wenig, jetzt bin ich einfach nur happy. Es war eine ganz enge Kiste, denn man weiß, in einem B-Finale bei einer Quoten-WM geht die Post ab, man darf sich keinen Fehler leisten, zum Glück ging es sich aus “, bilanzierte die 29-Jährige.

Das Rennen selbst konnte die Österreicherin taktisch besser als im Halbfinale anlegen: „Ich wusste, dass ich meine Stärken hinten raus habe, wenn ich den Streckenschlag gut erwische, das ist mir heute gut gelungen. Nun bin ich extrem erleichtert, da die Vorzeichen mit der Erkrankung alles andere als perfekt waren. In Anbetracht dessen habe ich noch das Maximum herausgeholt.“ 

Der Verlauf der Titelkämpfe war wie ein Déjà-vu der Ruder-WM 2015 in Aiguebelette. Auch dort verpasste die Völkermarkterin das A-Finale, löste mit Platz 3 im B-Finale aber noch die heißersehnte Fahrkarte zu den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro, wo sie Platz 6 belegen konnte. Und auch damals durchkreuzte eine Nebenhöhlenentzündung alle Trainingspläne in der Vorbereitung.    

Das Ende der Weltmeisterschaft, die zugleich die Wettkampfsaison 2019 beschloss, war für Lobnig auch ein Anlass sich zu bedanken: „Danke an alle Fans, an Freunde und meine Familie, die einfach immer hinter mir stehen. Und danke an alle Trainer, Betreuer und Sponsoren für deren Hilfe und Unterstützung, ohne die vieles nicht möglich wäre.“ 

Ruder-Weltmeisterschaft 2019
25.8 – 1.9. in Linz-Ottensheim/AUT

Ergebnis Finale-B Damen-Einer (W1x)
1. Yan Jiang (CHN) 7:37,20 Minuten
2. Laila Youssifou (NED) +0,17 Sek.
3. Magdalena Lobnig (AUT) + 1,11 
4. Fie Udby Erichsen (DEN) +1,97
5. Miroslava Topinkova Knapkova (CZE) +4,53
6. Diana Dymchenko (UKR) +17,48