A-Finale als Belohnung nach hartem Kampf
Semifinal-Samstag in Posen vom Winde verweht: aber auch das kann Magdalena auf dem Weg ins A-Finale nicht stoppen.
Magdalena Lobnig rudert beim Weltcup-Comeback im polnischen Posen (14. bis 16. Juni 2024) im A-Finale am Sonntag um die Plätze 1 bis 6. Über die Semifinal-Performance gehen die Meinungen zwischen Athletin und Trainer Kurt Traer auseinander, in Sachen Potenzial ist sich das Erfolgsduo aber einig. Vor allem der Blick in den Trainingsplan der letzten Wochen macht sicher.
Nach dem souveränen Semifinal-Einzug wollte Magdalena Lobnig am Samstag den nächsten Schritt auf dem Weg zurück in die Weltspitze tun. Und hatte mit der Australierin Tara Rigney in ihrem Heat den direkten Vergleich und also eine erste echte Standortbestimmung.
Nach ihrem Wechsel vom Doppelzweier in den Einer in der Saison 2022 war die 25-Jährige im Weltcup und bei Weltmeisterschaften immer am Podest. „Sie ist sehr konstant, da muss man wirklich perfekt rudern, um dagegenzuhalten“, wusste Lobnig schon vor dem Rennen – und tat am Start genau das. „Den habe ich sehr gut erwischt, viel besser als gestern“, freute sich Lobnig, die auch auf den ersten 500 Metern der insgesamt 2.000 Meter langen Regatta-Strecke in Posen mit Rigney mitfuhr.
Finale war nie in Gefahr
„Es war heute eine massive Steigerung. Magdi ist super weggefahren und der Speed hat auch gepasst. Ab 600 Metern hat sie etwas den Schlag verloren, aber die Final-Qualifikation war nie in Gefahr“, fiel die Semifinal-Analyse von Trainer Kurt Traer absolut positiv aus.
Lobnig, die als Zweite 9,97 Sekunden hinter der Australierin über die Ziellinie fuhr, war nicht ganz so zufrieden wie ihr Coach: „Den Streckenschlag habe ich nicht so gut erwischt, es war durch den Gegenwind und die starken Böen von der Seite auch schwer zu rudern. Aber mit jedem Rennen bekomme ich mehr Sicherheit.“
Noch viel Luft nach oben
Egal welches Ergebnis am Sonntag vor dem Namen der Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von Tokio 2020 steht, der Wiedereinstieg im Weltcup kann schon jetzt als Erfolg verbucht werden. „Ich bin zumindest auf Platz sechs, das kann mir keiner mehr nehmen. Aber ich werde versuchen, im Finale alles zu geben, was derzeit möglich ist“, fehlen der 33-Jährigen im Vergleich zu ihren Konkurrentinnen doch viele Belastungen und Intensitäten.
„Ich bin nach der Verletzung noch keine Teilstrecken gefahren, außer zwei Mal 500 m am Dienstag vor unserer Anreise nach Polen. Aber auf die Rennhärte, die wir vom Weltcup mitnehmen, werden wir daheim weiterarbeiten“, freut sich Lobnig auf die beiden Olympia-Trainingslager am Weißensee. Und Trainer Traer verspricht mit einem Lächeln: „Ein bisschen was kriegen wir schon noch raus!“
Das A-Finale im W1x wird am Sonntag um 12:37 Uhr gerudert. Neben Lobnig und Rigney haben auch Juliane Faralisch (GER), Aurelia-Maxima Janzen (SUI), Margaret Fellows (USA) und Wiktoria Kalinowska (POL) das Final-Ticket gelöst. Auf worldrowing.com gibt es am Sonntag Live-Timing, Live-Ticker und Live-Stream.