Final-Qualifikation auf die harte Tour
Am Sonntag werden bei der EM in München die Medaillen vergeben - und Magdalena ist dabei. Damit ist das Minimalziel erreicht!
Magdalena Lobnig rudert am Sonntag bei den Ruder-Europameisterschaften in München um die Medaillen. Die Einer-Ruderin aus Kärnten qualifiziert sich als Zweite in ihrem Semifinal-Heat souverän für das A-Finale, nach der langen Pause fehlt bei der Comeback-Regatta aber doch noch einiges an Rennhärte. Die Medaillen-Hoffnung lebt aber!
Eigentlich lief wieder alles nach Plan. Magdalena Lobnig startete gut in ihr EM-Semifinale auf der Regattastrecke der Olympischen Spiele 1972, lag bei der ersten Zwischenzeit nach 500 Metern ebenso in Führung wie zur Halbzeit.
„Ich habe mich lösen können und einen guten Streckenschlag gefunden, aber am dritten 500er habe ich merkt, dass mir nach der langen Pause doch etwas die Rennhärte abgeht“, wurde das Rennen hinten raus länger und länger.
Dass es am Ende Platz zwei wurde, sich Lobnig der Spanierin Virginia Diaz Rivas – im Vorlauf noch 13 Sekunden hinter der Völkermarkterin – knapp geschlagen geben musste, hatte aber vor allem taktische Gründe.
„Die Spanierin ist um ihr Leben gerudert, aber ich habe bewusst rausgenommen, weil ich die Kräfte für den Endspurt im Finale brauche. Es war heute nicht das mega-geile Rennen, aber trotzdem eine gute Steigerung zum Vorlauf“, so Lobnig, die sich aber zutraut, einmal mehr um die Medaillen mitrudern zu können. „Ich greife an, werde alles versuchen, was geht. Wenn ich es vom Start bis ins Ziel durchziehen kann, ist die Medaille drin.“
Und dann gibt es da ja auch noch die höchstpersönliche Final-Statistik der Olympia-Bronzenen von Tokio, die sich in keinen historischen Aufzeichnungen findet. „Meistens war es so, dass ich, wenn das Semifinale nicht so gut war, ein super Finale gerudert bin. Ich hoffe, die Statistik spricht am Sonntag auch für mich“, lacht Lobnig, die mit dem Finaleinzug ihr Minimalziel bereits erreicht hat.
„Wir wissen alle, wie schwierig die letzten Wochen waren, deshalb ist es schön, wieder zu den Top-6 in Europa zu gehören. Wenn es im Finale klappt – super! Wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter, vor allem weil wir ja im Herbst eine Weltmeisterschaft auch noch haben.“
Das Finale geht am Sonntag ab 13:30 Uhr über die 2.000 Meter lange Regattastrecke in Oberschleißheim. Live zu sehen auf ORF Sport+ und in der ORF-TVthek, in ARD und ZDF und am Live-Stream auf der World Rowing-Website.